Hitzacker. Das Konterfei des Namensgebers der Bernhard-Varenius-
Schule in Hitzacker ziert nun eine Wand im Schulgebäude. Gestaltet haben sie einige Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit den Kunstpädagoginnen Anne Quadflieg und Sandy Winkler. In einem dreitägigen
Projekt
verschönerten sie gemeinsam die Aulawände.
Zunächst entwickelten sie ein Konzept. Ein Bestandteil: ein Besuch des Museums Hitzacker, um sich in einer Führung über Varenius zu informieren. „Der Hintergrund war, einen echten Bezug zur Schule herzustellen, mit dem sich die Schüler/innen identifizieren können und der auch über viele Jahre Bestand haben wird. Die Motive der Wandgestaltung sollten sich aus dem Kontext Bernhard Varenius und der Geografie ergeben“, heißt es von der Schule.
Die Jugendlichen ent-wickelten die Motive eigenständig. Bei den Farben wurden Magenta und Türkis, welche auch im Schullogo vorkommen,
sowie die Töne Gelb und Dunkelblau genutzt.
Die Entwürfe zeigten unter anderem einen Globus, einen Sextanten und ein altertümliches Schiff. Anschließend wurden sie an die Wand projiziert. Für das Malen wurden eigens zwei Gerüste aufgebaut, sodass die Jugendlichen die Wandgestaltung mit Pinseln sowie Voll- und Abtönfarbe in die Hand nehmen konnten. „Das Ergebnis kann sich sehen lassen und untermalt in anschaulicher Weise, um wen es sich bei Bernhard Varenius gehandelt hat und was dieser für die Geografie geleistet hat“, so die Schule über das Kunstprojekt. ejz
45 Jugendliche
der BVS Hitzacker
verabschiedet –
viel Lob für
Engagement
Hitzacker. Persönliche schulische Leistungen wurden bei der Übergabe der Zeugnisse
hervor-gehoben, aber geehrt wurden Jugendliche der Hitzackeraner Bernhard- Varenius-Schule (BVS) für ihr soziales Engagement. Während der Entlassungs-feier am Freitag nahmen vier Schülerinnen und
Schüler dafür Aus-zeichnungen entgegen: Kevin Paul Hermes als stets einsatzbereiter Schul-sanitäter, Felina Schulz für die zeitaufwendige Organisation der Abschlussfeier, Mara Lynn Weber für ihr
Engagement als Schülersprecherin und das Projekt „Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage“ sowie Max Hauel, der sein technischen Talent
den Klassen zugute kommen ließ. „Ihr habt euer Herz in die Schule mitgebracht und stets ein offenes Ohr für die Mitschüler gehabt“, lobte Schulleiterin Sabrina Lumpe die vier Ausgezeichneten.
Von dieser Art Motivation für den neuen Lebensabschnitt war während der Feier viel die Rede. „Schärft eure Sinne, seid neugierig, kreativ, empathisch – bleibt fantastisch“, rief Dagmar
Schulz vom Landkreis-Fachdienst Schule,
Familie, Bildung den Schulabgängern aus den Klassen 10 a, 10 b und der Hauptschule zu.
Stadtbürgermeister Holger Mertins sprach von der „Verantwortung für das eigene, das einzige Leben“, und er hoffte, dass viele nach Ausbildung oder Studium anderswo wieder zurückkehrten und die Region
nach dem Leitmotiv „Ich bin ein Hitzackeraner“ stärkten.
„Ihr seid ein Geschenk“, verabschiedeten sich die Klassenlehrerinnen Sarah Prigge (10a) und Jennifer Gedrath (10b) von „leistungsstarken, leistungs- willigen, sozial fitten und witzigen“ Schülerinnen und Schülern. Und Sabrina Lumpe, die die beiden Realschuljahrgänge als Schulleiterin begleitete hatte, war angesichts der schulischen Leistungen zuversichtlich. Alle 31 Realschüler haben den Abschluss erreicht, 23 davon erhielten sogar den erweiterten Sekundar-abschluss I. Lumpe wies auch darauf hin, dass „heute der erste inklusive Hauptschuljahrgang mit 14 Jugendlichen entlassen wird“. Klassenlehrerin Karin Koller konnte allen die Abschlusszeugnisse überreichen.
Kreativ und fröhlich wurden diese Erfolge gefeiert. Die Klassen-lehrerinnen bedankten sich mit Songs bei ihren Schülerinnen und Schülern, die Klassensprecherinnen mit beziehungsreichen,
humorvollen Anspielungen und Geschenken bei den Lehrerteams. Und Max Hauel erhielt lang anhaltenden Applaus
für seinen filmischen Rückblick
auf sechs Schuljahre. Vom schüchternen ersten Schritt in die BVS bis zum selbstbewussten Blick in die Zukunft, die es nun persönlich zu gestalten gilt.
Entlassen wurden die Schüler aus folgenden Klassen:
Klasse 9b: Max Sichelstiel, Justin Fuhrhop, Abas Qazisada, Ashley Tarne, Khalil Franz, Anna- Lena Weber, Leoni Burmester, Vanessa Stolz, Jonna Quaas.
Klasse 10a: Lina Marie Bergstreser, Charlotte Böhm, Travis Burmester,
Jan Hakan Demir, Maren Ducke, Paul Franke, Marc Fryss, Michelle Graßhoff, Max Hauel, Hannah Scharon Jakob, Josef Mercer, Jennifer Mochnatschew, Yunes Qazisada, Jan- Hendrik Ranneberg, Nele Schoppe,
Paul Troll, Mara Lynn Weber, Agnieszka Wengler
Klasse 10 b: Florian Heine, Kevin Paul Hermes, Mohammedreza Kakar, Thomas Khanin, Till Torben Kossack, Emily Matthäus, Linus Balthasar Moldenhauer, Conny Müller, Thea
Niebuhr, Finn Plate, Vivien Podehl, Kim Gabriel Renz, Marwin Schmidt, Freyja Scholz, Felina Schulz, Nina Sichelstiel, Dominique Strehl, Dominik Wahlers, Nadine Wester, Jasmin Zabel.
mh
Jetzt „Teil eines Netzwerks“
Bernhard-Varenius-
Schule in Hitzacker
ist jetzt „Schule ohne
Rassismus – Schule
mit Courage“
Hitzacker. Mit einem Festakt hat die Bernhard-Varenius-Schule am Mittwoch die Verleihung des Titels „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ gefeiert. Jochen Walter, Referent für politische Bildung beim Nieder-sächsischen Kultus-ministerium, überbrachte die Urkunde und ein entsprechendes Schild, das an der Schule angebracht werden soll.
Die Hitzackeraner Ober-schule sei mit der Verleihung nun Teil eines Netzwerkes von über 300 Schulen in Niedersachsen und rund 3 000 Schulen
bundesweit, die sich verpflichtet hätte, sich gegen Rassismus, gegen „Diskriminierung jeglicher Art“ zu engagieren“, so Walter bei der Zeremonie in der Schule. Angeschoben worden war die Aktion von Schülersprecherin Mara Weber, die aktuell die Klasse 10a besucht. „Mara hat sich sehr dafür eingesetzt, dass wir uns um den Titel bewerben“, berichtet ihre Klassen-lehrerin Sarah Prigge. Voraussetzung für den Titel sei, dass sich 70 Prozent aller Schülerinnen und Schüler per Unterschrift gegen Rassismus und Diskriminierung aus-sprechen. Außerdem müsse sich die Schule verpflichten, wenigstens einmal im Jahr ein entsprechendes Projekt in Angriff zu nehmen. In diesem Jahr hätten sich die Schüler im Fach Werte und Normen mit der Frage „Was ist Rassismus“ beschäftigt und dabei
„festgestellt, dass allein die 18 Schülerinnen und Schülern in der Klasse 10a vier verschiedenen Religionen
haben, elf haben
Beeinträchtigungen wie Sehschwächen oder andere Behinderungen, zehn haben einen Migrationshintergrund
– wenn auch teilweise noch seitens ihrer Großeltern –, und nicht zuletzt sind acht von ihnen Mädchen. Sie alle böten möglichen Diskriminierungen Angriffs-flächen. Und das war vorher vielen einfach
nicht klar“, betonte Sarah Prigge. Im kommenden Jahr will die Schule ein Argumentationstraining
gegen Stammtischparolen und rechte Hetze anbieten,
wahrscheinlich in Zusammenarbeit mit der Kurve Wustrow. Pate der Bewerbung der Schule um den Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ war und ist Hitzackers Bürgermeister Holger Mertins.
rg
Auf Anregung unserer Schülersprecherin Mara Weber haben über 70% der Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und des sonstigen Personals der Bernhard-Varenius-Schule im Schuljahr 2018/19 ein klares Bekenntnis zu Menschenrechten und Demokratie abgegeben und sich mit ihrer Unterschrift gegen Rassismus und jegliche Form von Diskriminierung ausgesprochen.
Damit erfüllen wir die Bedingung, um uns nun offiziell „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ nennen zu dürfen und nehmen am gleichnamigen bundesweiten Projekt teil. In Kürze wird die offizielle Titelverleihung unter der Schirmherrschaft unseres Projektpaten, Hitzackers Bürgermeister Holger Mertins, stattfinden.
Gerade in Zeiten des immer lauter werdenden Rechtspopulismus sind wir stolz auf dieses Signal.
Wir fassen diesen Titel keinesfalls als Ende unserer Bemühungen auf, sondern als Auftrag, uns weiterhin aktiv gegen Diskriminierung einzusetzen.
Eine Schülergruppe wird jedes Jahr unter Betreuung von Frau Prigge ein Projekt zum Thema entwerfen, das dann an der Schule durchgeführt wird. Wir wollen weiterhin offen und diskriminierungsfrei ein inklusives Lernumfeld sein, in dem sich jeder willkommen fühlen soll. Gleichzeitig wollen wir uns mit dem Thema Rassismus und Diskriminierung immer wieder in vielfältigen Formen beschäftigen, um Schülerinnen und Schüler zu helfen, Zivilcourage zu entwickeln und sich für demokratische Grundwerte und Menschenrechte einzusetzen.
Hitzacker, Mai 2019
Frau Lumpe (Schulleiterin) und Hr. Manthey (Fachbereich Sport) nahmen das Preisgeld entgegen